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Erfahrung schafft Vertrauen

Weitere Bistümer veröffentlichen erstmalig einen Jahresbericht

Auch wenn Bistümer als Körperschaften des öffentlichen Rechts nicht zur Offenlegung ihrer Zahlen verpflichtet sind, sind sie weiterhin um mehr finanzielle Transparenz und Rechenschaft bemüht. Die Bistümer veröffentlichen ihre Zahlen nicht mehr nur in den jeweiligen Kirchlichen Anzeigern sondern auch in Zeitungen und in eigenen Jahresberichten mit Bestätigungsvermerken bzw. Bescheinigungen von Jahresabschlussprüfern.

Ihr Ansprechpartner

Dipl.-Kfm. Holger Hiesgen
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Prüfungsleiter
0251 - 48204-0
h.hiesgen@bpg-muenster.de

 

Nachdem bereits in den vergangenen Jahren einige Bistümer (z. B. Bistum Hildesheim und das Erzbistum Köln) Jahres- bzw. Geschäftsberichte veröffentlicht haben, hat das Erzbistum Paderborn mit der Vorstellung seines Jahresabschlusses 2014 für Aufsehen gesorgt. Aus der Vermögensübersicht ergab sich ein sehr großes Vermögen. Weitere Bistümer haben erstmalig ihre Jahresberichte veröffentlicht.

Für das Jahr 2014 haben auch die Bistümer Erfurt, Magdeburg, Görlitz und Dresden-Meißen ihre Jahresberichte auf Presseterminen vorgestellt.

Das Rechnungswesen des Bistum Görlitz wird seit dem Jahr 2007 nach der kaufmännischen Buchführung geführt und der Jahresabschluss durch eine externe Wirtschaftsprüfungsgesellschaft geprüft. Der Jahresbericht enthält die Finanzlage des Bistums, des Bischöfliche Stuhls und des Domkapitels. Zum großen Teil ergeben sich finanzielle Mittel aus einer Solidaritätsabgabe der Bistümer aus den alten Bundesländern.

Das Bistum Erfurt hat ebenfalls einen Jahresabschluss nach handelsrechtlichen Vorschriften erstellt. Der Jahresbericht enthält zudem neben dem Jahresabschluss des Bistums auch die Abschlüsse des Bischöflichen Stuhls zu Erfurt sowie des Domkapitels als eigenständige Körperschaften des öffentlichen Rechts.

Auch das Bistum Magdeburg hat erstmalig einen Jahresbericht veröffentlicht. Er umfasst das Bistum, den Bischöflichen Stuhl und das Kathedralkapitel. Nicht eingeflossen ist der Pensionsfonds des Bistums mit rd. Mio. € 29. Um alle Priesterpensionen aus dem Fonds finanzieren zu können, wäre eine Anlage von rd. Mio. € 64 notwendig. Der Umstellungsprozess auf kaufmännische Rechnungslegungsgrundsätze ist noch nicht abgeschlossen, wird aber weiter vorangetrieben. Es ist vorgesehen, zum 1. Januar 2016 eine Eröffnungsbilanz aufzustellen, die sich an die Vorgaben des Handelsgesetzbuches anlehnt. So sind in dem Jahresbericht insbesondere Grundstücke und Gebäude nicht vollständig abgebildet. Eine Bescheinigung o. Ä. eines Abschlussprüfers ist nicht im Jahresbericht abgedruckt.

Das Bistum Dresden-Meißen hat ebenfalls einen Jahresbericht nach den Grundsätzen des Handelsrechts veröffentlicht. Er enthält Angaben zur Finanzlage des Bistums, des Domkapitels St. Petri, der Bischöflichen Schulen und der Schulstiftung St. Benno. Er umfasst den Bereich der Bildungshäuser und der Katholischen Akademie sowie die Vermögensteile die im Bischöflichen Stuhl geführt werden. Deutlich wird eine Abhängigkeit des Bistums von den Transferleistungen der westdeutschen Geberbistümer. Der Jahresbericht umfasst einen Prüfungsvermerk des Abschlussprüfers.

Das Erzbistum München-Freising hat einen "Bericht zum Haushalt 2016 und Jahresabschluss und Lagebericht 2015" veröffentlicht. Die erstmalige Erstellung des Jahresabschlusses 2015 nach handelsrechtlichen Vorschriften ergibt ein Vermögen von Mrd. EUR 5,5, was den Spitzenwert in Deutschland darstellt. Bisher galten Paderborn (rd. Mrd. EUR 4,0) und Köln (rd. Mrd. EUR 3,4) als die reichsten (Erz-) Bistümer. Im Rahmen der Umstellung von der kameralen auf die doppelte Buchführung wurden zudem große Teile des Vermögens Stiftungen zugunsten der kirchlichen Grundaufträge übertragen. Hiermit soll das Vermögen dauerhaft an die jeweiligen Stiftungszwecke gebunden werden. Nach Übertragung beträgt die Bilanzsumme des Erzbistums noch rd. Mrd. EUR 3,3.

Die Berichte können auf den jeweiligen Internetseiten der Bistümer eingesehen werden.

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