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Erfahrung schafft Vertrauen

GEPA NRW Altenhilfe

Ergebnisse des Stimmungsbarometers der BPG Unternehmensberatungsgesellschaft

Mit der Einführung des GEPA NRW wird sich die Refinanzierung der stationären Altenhilfe in NRW ab dem Jahr 2016 im Bereich der Investitionskostenfinanzierung bedeutend verändern.
Die BPG Unternehmensberatungsgesellschaft mbH fragte schon jetzt bei den betroffenen Einrichtungen nach: Welche Erwartungen haben die Häuser an die Reform und mit welchen Herausforderungen sehen sie sich in der Zukunft konfrontiert?

Mit der APG DVO NRW wurde am Bedarf vorbei reformiert.

Der Großteil der Befragten ist sich einig. Die Chance zur Weiterentwicklung der Finanzierungsstrukturen der Altenhilfe wurde verpasst. 65 % der Umfrageteilnehmer bestätigen dies. Weitere 5 % gehen sogar noch einen Schritt weiter und bewerten die Reform als einen Rückschritt. Lediglich jeder vierte Teilnehmer erkennt gute Ansätze in der Reform.
Die Resonanz für die Reformverantwortlichen ist deutlich, die Skepsis der Betroffenen groß. Insgesamt wird die Reform als wenig konstruktiv bewertet. Ob sich dies in der Praxis auch bestätigen wird, ist jedoch zunächst abzuwarten.

Abbildung 1: Bewertung der APG DVO NRW Reform aus Sicht der Altenhilfeeinrichtungen
Abbildung 1: Bewertung der APG DVO NRW Reform aus Sicht der Altenhilfeeinrichtungen

 

 

Die Veränderung der Kalkulationsbasis von 95 % auf die durchschnittliche Auslastung der letzten 3 Jahre hat die größte Relevanz

 

 

Die Reform bringt viele Änderungen mit sich. Die Veränderung der Kalkulationsbasis als Grundlage der Verteilung der anerkennungsfähigen Aufwendungen des Investitionsbereichs auf eine tatsächliche, in den letzten drei Jahren erzielte Auslastung, hat nach Meinung der Umfrageteilnehmer dabei die größte Relevanz. 50 % der Teilnehmer bewerten dies als stärksten Faktor. Insgesamt schreiben fast 25 % dieser Änderung eine hohe Relevanz zu. Einrichtungen mit einer durchschnittlichen Auslastung über 95 % müssen zukünftig mit einem Rückgang der Umsatzerlöse rechnen.
Ähnlich relevant bewerten die Umfrageteilnehmer die Änderung des Verhältnisses des langfristigen zum sonstigen Anlagevermögen und die Zweckbindung der Finanzierungstöpfe. Wie sich die Änderungen tatsächlich in der Praxis auswirken werden, wird sich im nächsten Jahr zeigen.

Abbildung 2: Bewertung der Relevanz der GEPA Reforminhalte
Abbildung 2: Bewertung der Relevanz der GEPA Reforminhalte

 

 

Die Mehrheit der Befragten ist aktuell schlecht auf die anstehenden Veränderungen vorbereitet.

 

 

Nur 21 % der Befragten geben an, gut auf die Veränderungen vorbereitet zu sein. Genauso viele fühlen sich sogar schlecht auf die Umstellung gerüstet. Sehr gut vorbereitet fühlt sich noch keine Einrichtung. Notwendige Maßnahmen liegen zum einen in der Anpassung der internen Konten- und Kostenstellenstruktur, zum anderen aber auch in der Optimierung des eigenen operativen Betriebs um drohende Verluste aus dem Betriebsergebnis I nach Zweckbindung der Investivmittel zu verhindern.

Abbildung 3: Einschätzung zur eigenen Vorbereitung auf die Reform
Abbildung 3: Einschätzung zur eigenen Vorbereitung auf die Reform

 

 

Die größte Herausforderung der Zukunft stellt der Refinanzierungsdruck dar.

 

 

Der Altenhilfebereich hat mit vielen Herausforderungen zu kämpfen. Fast ein Drittel aller Befragten sieht in dem steigenden Refinanzierungsdruck die größte Hürde für die Zukunft. Hinzu kommt die Befürchtung der Zunahme des Verwaltungs- und Dokumentationsaufwandes. Die Reform der APG DVO NRW wird diesen Trend weiter verstärken. Unabhängig von der Reform, ist der Fachkräftemangel ein Dauerthema, dass den Markt weiterhin bewegen wird.

Abbildung 4: Herausforderungen der Zukunft aus Sicht der Umfrageteilnehmer
Abbildung 4: Herausforderungen der Zukunft aus Sicht der Umfrageteilnehmer

 

 

Die interne Reaktion auf die Reform fällt sehr unterschiedlich aus.

 

 

Welche Maßnahmen müssen ergriffen werden, um in Zukunft erfolgreich aufgestellt zu sein und die eigene Wirtschaftlichkeit zu sichern? – Die Befragten sind unterschiedlicher Meinung. Einrichtungsindividuell wurden Potentiale identifiziert. Diese bestehen bei knapp einem Drittel der Befragten in der Sachkostenoptimierung, der Verhandlung höherer Pflegesätze (23 %) sowie in dem Angebot von Zusatz- und Wahlleistungen (14 %). Eine Ausweitung des Leistungsangebotes abseits des Kerngeschäfts ist ebenfalls für 15 % eine Option.

Abbildung 5: Geplante Maßnahmen zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit
Abbildung 5: Geplante Maßnahmen zur Sicherung der Wirtschaftlichkeit

Ihr Ansprechpartner:

Andreas Kamp
Geschäftsführer der BPG Unternehmensberatungsgesellschaft
e-mail:
a.kamp@bpg-muenster.de

sekretariat@bpg-muenster.de 004925148204-0 Nevinghoff 30
Münster
Nordrhein-Westfalen
48147
Deutschland